Die Studierenden kamen auf Einladung des Rektors der Universität „Stefan des Große“ Suceava und des Dekans der Fakultät für Geschichte, Geographie und Sozialwissenschaften sowie des Zentrums für Orientierung, Vereinigung und Beratung in Forscherkarrieren (COACH-USV).Herzlich und in deutscher Sprache empfangen wurden Sie von Dr. Sergiu Raiu und zwei Studierenden am Flughafen in Suceava.
Dr. Sergiu Raiu,Dr. Radu Bujar und Frau Weiss organisierten gemeinsam eine Exkursionswoche vom 12.-19.10.2024 in Suceva und Umgebung. Es ist die erste Reise von Studierenden nach Suceva. Die Universität Suceva wünscht sich einen regen Austausch mit der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit aus Emden und langwährende Erasmuskontakte. Somit war dies auch ein Sondierungsbesuch.
Hauptziel der Exkursionsgruppe aus Emden-Leer war die Universität „Stefan der Grosse“ und ihre 11 Fakultäten und Außenstellen kennen zu lernen, den Studienbetrieb zu erleben und in die Arbeit sozialer Einrichtungen und NGO´s einzutauchen. Außerdem waren die Studierenden neugierig auf das Leben in der Universitätsstadt Suceava sowie auf das Leben in der Umgebung, in der Bukowina.Die Bukowina, deutsch Buchenland, ist reich an Traditionen, Bräuchen sowie an unberührter Natur. Aus der Bukowina stammen große Schriftsteller wie Rose Ausländer und Paul Celan. Nicht weit von Suceava befinden sich die Moldauklöster. Acht von ihnen gehören zum UNSECO- Weltkulturerbe. Sie sind von außen und innen bemalt sind und aus stammen dem 14.-16. Jhd stammen.
Am Sonntag, den 13. Oktober, unternahmen die Studierenden einen Tagesausflug. Sie besuchten das das Ei-Museum in Vama, das über 500 Eier in verschiedenen Größen und Techniken beherbergt. Die Sammlung begann mit einer Sammlung von Eiern aus der Bukowina und beherbergt jetzt Eiern aus der ganzen Welt. Es zeigt ein winziges Ei eines Zwerkgeckos bis hin zu einem Krokodils-oder Dinosaurier-Ei. Außerdem wurde die Wachsbatiktechnik demonstriert. Das aufwendige Bemalen, Ritzen, Ätzen oder Verzieren mit Wachsplättchen hat in der Bukowina eine 150jährige Tradition. Dabei werden die Muster von Generation zu Generation weitergegeben. Die Gruppe entdeckte das Land Bukowina bei einer Fahrt mit der Lokomotive „Huțulca“ aus Moldovița auf einer 11,5 km langen Schmalspurbahnstrecke, wobei die „mocăniţa“ einer der wenigen Züge ist, die noch auf der Basis von Kohle und Holz verkehren. Sie besuchten eines der Unesco-Weltkulturerbe-Klöster in Moldovița wo Mutter Tatiana ihnen in deutscher Sprache Erläuterungen zu den Außen-und Innenmalereien gab.
S.Raiu, S.Weiss, der Rektor Dimian Mihai der Uni SVDer DekanPintescu,Dr.Bruja Florian, Frau Weiss
Am Montag, den 14. Oktober, erhielten sie im Rahmen des Programms der Universität „Ștefan cel Mare“ in Suceava Informationen über die bestehenden Fakultäten, die Einrichtungen, die die Universität den Studierenden zur Verfügung stellt, über Studentenorganisationen und trafen sich mit einer Gruppe von Studierenden für Sozialwissenschaften, die in Suceava studieren. Sie besuchten auch den Campus, besichtigten die Studentenwohnheime und aßen in der Mensa der Universität zu Mittag. Am Nachmittag hatten sie Gelegenheit, die Arbeit der NGO „Institutul Bukovina“ kennen zu lernen, die sich u.a. für Flüchtlinge aus der Ukraine einsetzen, Angebote für Menschen mit Down-Syndrom und deren Angehörigen anbieten und künstlerisch mit Romakindern in einem Dorf arbeiten. Am Abend nahmen die deutschen Studierenden auf Einladung des Vereins Erasmus Student Network (ESN) Suceava an einem gemeinsamen Treffen mit einer Gruppe international Studierender aus Portugal, Frankreich, Albanien, Marokko, der Ukraine, der Republik Moldau, Spanien, Griechenland, Türkei und den USA teil. Außerdem waren auch Erasmus- Studierende anwesend, die ein Semester in Suceava/ Rumänien absolvieren.
Am Dienstag, 15. Oktober, hielt Frau Dozentin Frau Simone Weiss im Auditorium „Joseph Schimdt“ der Universität „Ștefan cel Mare“ in Suceava einen Vortrag und einen Workshop mit dem Titel: „TimeSlips und Biografiearbeit – eine kreative Methode aus Amerika für Menschen mit Demenz“. Mehr als 250 Teilnehmende waren im Saal anwesend, darunter Studierende für Sozialwissenschaften, Studierende der Fachrichtung Human Resources sowie Fachkräfte von Institutionen und NGOs, die Soziale Dienste für Erwachsene und ältere Menschen mit Demenz anbieten. Unter ihnen waren: Psychiatrisches Krankenhaus Siret (31 Personen); Generaldirektion für Sozialhilfe und Kinderschutz (DGASPC) Suceava – Zentrum für soziale Dienste für Erwachsene mit Behinderungen – Mitocu Dragomirnei (4 Personen); Caritas-Diözesanzentrumsverband – Home Care Center Suceava (4 Personen); DGASPC Suceava – Neuropsychiatrisches Genesungs- und Rehabilitationszentrum Costâna (3 Personen); DGASPC Suceava – Neuropsychiatrisches Genesungs- und Rehabilitationszentrum – Zvoriștea (2 Personen); DGASPC Suceava – Zentrum für neuropsychiatrische Genesung und Rehabilitation – Sasca Mică (9 Personen); Direktion für Sozialhilfe, Siret – (2 Personen); Erzdiözese Suceava – Verein „Heiliger Johannes der Neue aus Suceava“ – Medizinisch-soziales Heimpflegezentrum (2 Personen); Bucovina Institute Association (1 Person). Im Anschluss an den Vortrag besuchte die Studierendengruppe das Neuropsychiatrische Erholungs- und Rehabilitationszentrum von Sasca Mică, wo Frau Weiss die Methode „Timeslips und Biografiearbeit“ mit 8 Teilnehmenden aus der Einrichtung durchführte.
Außer den Studierenden waren auch Sozialarbeiterinnen, Psychologinnen, Pädagoginnen, Krankenpflegerin anwesend. Außerdem hatten die Studierenden aus Deutschland die Möglichkeit, die Therapiewerkstätten der Bewohner des Zentrums zu besuchen – die Schuhmacherwerkstatt, das Malatelier, die Weberei, Die Näher-und Stickerei, die Töpferei usw.
Am Mittwoch, den 16. Oktober, machte sich die Gruppe von 12 Studierenden zusammen mit Frau Simone Weiss, auf den Weg in die Stadt Vatra-Dornei. Ihr erster Halt war das Kloster Dragomirna. Anschließend besuchten sie eine familienanaloge, staatliche, stationäre Einrichtung für Kinder und Jugendliche , nämlich das Kinderheim „Heiliger Hierarch Leontie“ in Rădăuți, wo sie vom Psychologen des Hauses herzlich empfangen wurden. Die Einrichtung beherbergt mehr als 150 Kinder im Alter zwischen 7 und über 18 Jahren. Sie waren von der Qualität der Angebote, von der Herzlich-und Sauberkeit sehr beeindruckt. Auch hier gab es viele künstlerische Angebote und sportliche Möglichkeiten sowie einen Bandproberaum.
Ihre Reise führte weiter in eine malerische Gegend – „La Palma“ – wo sie die fabelhafte Landschaft der Ostkarpaten in den Herbstfarben bewundern konnten.
Der Donnerstag, der 17. Oktober 2024, wurde die Gruppe im Spiegelsaal des Rathaus der Stadt Vatra Dornei begrüßt, wo sie sich mit dem Bürgermeister der Stadt, mit Vertreterinnen der Abteilung für Soziales des Rathauses von Vatra-Dornei und einem Case-Manager der Stadt trafen und austauschten. Danach begleiteten sie eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen auf einem Ausflug nach Tinovul Mare in Poiana Stampei, einem Schutzgebiet von nationalem Interesse und dem größten botanischen Naturschutzgebiet (Torfsumpf) Rumäniens. Die Kinder und Jugendliche profitierten von der vollen Aufmerksamkeit der Studierenden aus Deutschland und genossen diese gemeinsame Zeit an einem sonnigen Herbsttag. Sie fanden sogar Cranberries und teilten sie.
Nach dem Ausflug fuhren die Studierenden mit dem Sessellift auf die1.300m Hochebene, wo sie die gute und reine Luft und die besondere Aussicht aufs Gebirgeund auf Vatra-Dornei genossen. Auf dem Rückweg in die Stadt Suceava besuchten sie zwei der wertvollsten Klöster des UNESCO-Weltkulturerbes, nämlich das Kloster Voronet und das Kloster Gura Humorului.
Am Freitag, den 18. Oktober 2024, beschäftigte sich die Studierenden mit der jüdischen Minderheit und besuchten die Gah-Synagoge. Ein Bethhaus von 11 Synagogen, die es in Suceava gab. Geführt wurde die Gruppe vom achtzigjährigen Professor Sorin Gold, dem Präsidenten der jüdischen Gemeinde. Den Kontakt hatte Dr. Radu Bruja, Professor für Geschichte der Bukowina hergestellt. Außer den 11 Synagogen gab es 5 Friedhöfe, wovon noch einer genutzt wird. Die Gemeinde hat ca. 150 vorwiegend ältere Mitglieder. Rabbiner gibt es in Timisoara, Bukarest und Iasi. Im Anschluss wanderte die Grupppe aus Deutschland zur Burg Suceava hinauf. Die Burg wurde Ende des 14. Jahrhunderts in der Nähe der mittelalterlichen Stadt Suceava erbaut wurde. Die Zitadelle war fast 200 Jahre lang die Hauptresidenz der Herren von Moldawien. Heute ist sie ein historisches Denkmal von nationaler Ebene und wird derzeit restauriert.
Am Nachmittag beteiligten sich die Studierenden aus Emden aktiv an einem weiteren sozialen Programm der NGO „Bucovina Institute“. Dazu fuhren sie zu einem Roma-Dorf nach Țâmpoceni. Sie beteiligten sich an Bildungs- und Freizeitaktivitäten mit den Kindern. Die Kinder lernten Englisch, malten und tanzten. Es herrschte eine fröhliche Stimmung. Die neu entstandene Dorfschule konnten alle von außen bewundern. Der Abschied viel schwer.
Der Freitagabend war für das Abschiedsessen reserviert. Hier bedankten sich die Studierenden und Frau Simone Weiss bei Dr. Sergiu Raui und den Studierenden, die uns die ganze Woche begleitet hatten. Anschließend nahmen die Studierenden aus Deutschland zusammen mit anderen Studierenden aus Rumänien und internationalen Studierenden, ebenfalls auf Initiative des Erasmus Student Network (ESN) Suceava Association, an einem international Evening teil. Ein schöner letzer Abend mit Gesang und Tanz in verschiedenen Sprachen.
Der Studienaufenthalt der Studentengruppe aus Deutschland in der Bukowina war eine wertvolle Erfahrung, sowohl für die deutschen als auch für die rumänischen Studierenden. Sie hatten die Gelegenheit, sich mit sozialen Diensten vertraut zu machen, konnten Erfahrungen mit Menschen mit Beeinträchtigungen sammeln. Sie konnten die Realitäten und Herausforderungen von Sozialer Arbeit in Rumänien erleben und mit den Umständen in Deutschland vergleichen.
Herausragendes Ergebnis bei den meisten war, dass die Sozialpädagoginnen trotz des sehr geringen monatlichen Verdienstes ihre Arbeit mit soviel Herz, persönlichem Einsatz und Kreativität leisten.
Durch die Treffen mit Professoren und Fachkräften lernten die Studierenden nicht nur die Theorie kennen, sondern auch die tägliche Praxis der Sozialen Arbeit. Auch kulturelle und traditionelle Interaktionen bereicherten dieses Erlebnis und hinterließen unvergessliche Erinnerungen. Mit Blick auf die Zukunft eröffnet dieser Besuch neue Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zwischen der Universität „Ștefan cel Mare“ Suceava, Rumänien, und der Hochschule Emden-Leer in Deutschland und trägt so zur Bildungs- und Berufsentwicklung der Studierenden bei. Unser Ziel ist es, solche Initiativen weiterhin zu unterstützen und den interkulturellen Austausch und die gemeinsame Forschung zu fördern.
Universitätsdozent Dr. Sergiu RAIU, soziologischer Berater, COACH-USV Center
In Rumänien wurden mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union im Rahmen des Nationalen Wiederherstellungs- und Resilienzprogramms acht Berufsberatungszentren für die Forschung als Teil der ERA TALENT PLATFORM eingerichtet. Die acht wissenschaftlichen Berufsberatungszentren befinden sich in den acht Entwicklungsregionen des Landes. Ein solches Forschungs- und Berufsberatungszentrum für die Nordostregion Rumäniens befindet sich an der Universität „Ștefan cel Mare“ in Suceava. Zu den Zielen des Berufsberatungszentrums gehört es, Wissenschafts- und Forschungsergebnisse bei jungen Menschen, der breiten Öffentlichkeit und der örtlichen Gemeinschaft bekannt zu machen, um die Bedeutung der Forschung für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde zu verdeutlichen. Es zielt darauf ab Forscher in ihrer Karriere zu unterstützen und günstige Bedingungen für die Integration von Forschern außerhalb Rumäniens in Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsorganisationen (FEI) zu schaffen.
Nu sunt comentarii